Das Leben einer Buche und ihrer Nachbarn | für Gruppen

Ein mehr­tä­gi­ges For­schungs-Programm für die Klassen 5–9 oder Erwach­se­ne

Eine dicke alte Buche wird der Aus­gangs­punkt für unsere For­schun­gen sein. Am gefällten Stubben einer Nach­bar­bu­che können wir auszählen, dass sie etwa 160 Jahre alt sein könnte.  Wir ermitteln ihren Kro­nen­um­fang und ihre Stand­flä­che, und stellen fest, dass unter ihrem Kro­nen­dach Tausende von Buch­eckern liegen, und zwar Jahr für Jahr. Und letztlich ist nur diese eine Altbuche übrig­ge­blie­ben.  Was ist mit den unzäh­li­gen anderen Buchen­sa­men passiert, wo sind sie geblieben? Wie lief das Leben dieser Buche ab, bis wir sie heute als großen präch­ti­gen Baum bewundern können?

Wir erfor­schen Buchen­be­stän­de in allen Alters­stu­fen, vom Sämling an, um die Dynamik eines wach­sen­den Waldes verstehen zu lernen. Unsere Erkennt­nis­se werden aus unseren eigenen Beob­ach­tun­gen erwachsen und sich daher nicht nur als gelerntes Wissen, sondern als eigene Erfahrung einprägen. Wie kann ich das Alter einer Buche schätzen? Wie wächst sie überhaupt: streckt sie sich im Stamm oder wächst sie nur an den äußeren Zweig­spit­zen weiter nach oben?  Welche Mecha­nis­men greifen, bis aus der dichten Natur­ver­jün­gung ein Jung­be­stand her­an­ge­wach­sen ist, und wie und wann greift der Förster ein?

Zum Ökosystem Buchen­wald gehören aber meist auch andere Baumarten, ebenso wie die stand­ort­ty­pi­schen Boden­pflan­zen. Was sagen sie uns über den Boden, seinen Nähr­stoff­ge­halt und pH-Wert, die Was­ser­ver­hält­nis­se? Lasst es uns her­aus­fin­den!

 Spannende Erkennt­nis­se bietet auch die Tierwelt, wobei die aller­kleins­ten Arten die aller­wich­tigs­ten sind. Ohne all die Spring­schwän­ze und Col­l­em­bo­len und anderen kleinen Zer­setz­ter wäre der Waldboden von einer meter­ho­hen Schicht aus toten Blättern bedeckt und der Boden humusfrei – Pflan­zen­wachs­tum wäre nicht möglich. Doch auch die größeren Vertreter wie Rehe und Wild­schwei­ne beein­flus­sen das Ökosystem Wald. Wir werden ihnen auf die Spur kommen und viel­leicht erstaunt fest­stel­len, wie viele Tiere uns im Wald beob­ach­ten, ohne dass wir sie sehen.

Zeit­rah­men: 5–10 Schultage

Leitung: Heide Ulrich